Rosskastaniensalbe
Zwar besteht eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den nicht essbaren Samen der Rosskastanie und denen der Esskastanie (Castanea sativa), botanisch sind diese beiden Bäume aber nicht näher verwandt: Während die Esskastanie zu den Buchengewächsen gehört, ist die Rosskastanie den Seifenbaumgewächsen zuzuordnen.
Die wegen ihres starken Schattenwurfes beliebten Biergartenbäume erreichen eine stattliche Höhe von bis zu 30 Metern und begeistern Anfang Mai durch ein beeindruckendes Meer aus kerzenartig aufrecht stehenden Blütenständen (Rispen).
In den Blüten signalisieren rote und gelbe Farbflecke – die Saftmale – den blütenbesuchenden Insekten, ob sich ein Besuch lohnt: Blüten, in denen noch Nektar vorhanden ist, haben einen gelben Farbfleck. Bereits besuchte Blüten zeigen hingegen ein rotes Saftmal.
Ist eine Befruchtung erfolgt, entwickeln sich grüne stachelige Kapselfrüchte, in denen sich die Samen befinden: meistens eine, manchmal auch mehrere braun glänzende Kastanien.
Rosskastanie: Was der Wirkstoff Aescin im Körper bewirkt
Ein aus den Rosskastanien-Samen isoliertes Gemisch aus Saponinen, das Aescin, spielt in der Medizin eine wichtige Rolle. Dieser gut untersuchte Wirkstoff wirkt abdichtend auf geschädigte Gefäßwände, sodass der Flüssigkeitsaustritt aus den Venen ins Gewebe vermindert wird und Wasseransammlungen wieder zurückgehen.
Weiterhin besitzt Rosskastanien-Extrakt eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung. Zum Einsatz kommen Präparate aus Rosskastanien bei:
- Venenschwächen und anderen Gefäßerkrankungen
- Hämorrhoiden
- Schwellungen, zum Beispiel nach Verstauchungen, Prellungen oder Operationen.
Die Rosskastanie wirkt:
- abschwellend
- entzündungshemmend
- zusammenziehend
- durchblutungsfördernd
- ausschwemmend (bei Ödemen)
- gewebefestigend
Die Kommision E, die pflanzliche Arzneimittel für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wissenschaftlich bewertet, hat folgende Anwendungsgebiete für Präparate aus der Kastanienfrucht offiziell anerkannt:
- chronische Veneninsuffizienz (Erkrankungen der Beinvenen)
- Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen
- nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz und Beinschwellungen
Rosskastanie: Anwendung und Rezepte
Rosskastanietee passt sowie zu innerlicher als auch zu äußerlicher Anwendung. Außerdem kann man Fertigpräparate, Rosskastanien als Creme oder in Sitzbad ausprobieren.
Grundrezept für Rosskastanientee
- Überbrühen Sie 1 Teelöffel fein zerstoßene Rosskastanienblätter in einem Kochtopf mit 150 ml kochendem Wasser.
- Lassen Sie den Tee 1 Minute kochen und 5 Minuten ziehen.
- Seihen Sie ihn ab.
Nutzen Sie den abgekühlten Tee für Umschläge bei allen Venenleiden, müden und schweren Beinen sowie bei Prellungen.
Sitzbad gegen Hämorrhoiden
- Setzen Sie eine Handvoll getrocknete Rosskastanienrinde in 1 Liter Wasser an.
- Lassen Sie den Ansatz 3 Minuten kochen und 10 Minuten ziehen.
- Füllen Sie die Badewanne etwa 15 cm hoch mit lauwarmem Wasser.
- Seihen den Ansatz direkt ins Badewasser ab.
Bei Hämorrhoiden oder Analekzemen setzen Sie sich für10 Minuten in die Badewanne hinein.
Handcreme aus Rosskastanie
Nutzen Sie die gerade reif werdenden Kastanien einmal für Ihre Schönheitspflege.
Inhalt:
- 1 Handvoll Rosskastanien
- 1 Eigelb
- 1 Esslöffel süßes Mandelöl (aus der Apotheke)
Zubereitung:
- Die Kastanien schälen, weichkochen und mit der Gabel zerdrücken.
- Mit dem Eigelb und dem Mandelöl verrühren.
- Bestreichen Sie Ihre Hände mit diesem Brei und ziehen Sie Baumwollhandschuhe darüber
Lassen Sie ihnüber Nacht einwirken. Diese Behandlung wirkt gut bei geröteten und rissigen Händen.
Nicht verwenden bei Unverträglichkeiten gegenüber einem der Inhaltsstoffe, nicht zum Verzehr geeignet
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