Wissenswertes über Kräuter

Lungenkraut

Lungenkraut

Das gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

In lichten Laubwäldern und schattigen Wiesenrändern ist nun wieder das Lungenkraut blühend anzutreffen. Auffällig sind seine gefleckten Blätter, die als wintergrüne Halbrosette das ganze Jahr über zu finden sind.

Die rosa Blütenstände beginnen in sonniger Lage bereits im Vorfrühling zu blühen. Mit der Blütenreife färben sie sich aufgrund einer pH-Wert Änderung von rosa nach blau. Daher trifft man häufig auf Blütenstände, die über verschiedenfärbige Einzelblüten verfügen.

 

Die Bezeichnung „Lungenkraut“ stammt aus der Signaturenlehre. Bei Hildegard von Bingen wird auch die Bezeichnung „Lungwurz“ verwendet. Ebenso wie Beinwell und Borretsch zählt das Lungenkraut zu den Raublattgewächsen.

Es ist reich an Flavonoide, Allantoin, Schleimstoffe, Saponine, Gerbstoffe und Mineralstoffe speziell Kieselsäuren. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt das Lungenkraut hustenreizstillend, auswurffördernd und entzündungshemmend.

 

In der Volksmedizin wird es ebenso wie in der Signaturenlehre zur Linderung bei Husten, Erkältungskrankheiten sowie Erkrankungen der Atemwege angewendet. Eine Anwendung ist allerdings nicht medizinisch anerkannt.

Eine Bewertung der Kommission E ergab eine sogenannte Nullmonographie. Somit konnte eine Wirksamkeit nicht belegt werden, es sind bei einer Anwendung allerdings auch keine Risiken zu erwarten, weshalb es unbedenklich in Husten- und Bronchialtees verwendet werden kann.

Das Lungenkraut erhielt auch keine Einstufung als traditionelles Arzneimittel. Die Qualität als Arzneidroge für Teemischungen aus der Apotheke ist allerdings im deutschen Arzneibuch festgelegt.

 

Verwendet wird das Lungenkraut als Aufguss in Teemischungen. Um die enthaltenen Schleimstoffe nicht zu zerstören ist auch ein Kaltwasserauszug sinnvoll. Dafür wird das Kraut für mehrere Stunden in kaltem Wasser ausgezogen.

Der Ansatz sollte anschließend kurz erwärmt und warm getrunken werden. Für einen Teeaufguss wird das Kraut mit heißem Wasser übergossen. Anschließend lässt man 10 bis 15 Minuten ziehen. Kurzes erhitzen ist für die enthaltenen Schleimstoffe unbedenklich. Das Kraut sollte jedoch nicht gekocht werden.

 

Die jungen Blätter können auch im Salat gegessen werden. Aufgrund des enthaltenen Allantoins wäre auch eine äußerliche Anwendung zum Beispiel bei Hautreizungen möglich. Allantoin ist einer der Hauptwirkstoffe im Beinwell und für seine heilende Wirksamkeit bekannt.

So sind Allantoin haltige Zubereitungen sowohl in Heilsalben wie auch in der Kosmetik zu finden. Hier ist zu beachten, dass die Zubereitungen nicht längere Zeit mit Metallen in Kontakt kommen sollten, da dies eine katalytische Reaktion hervorruft und der Wirkstoff zersetzt wird.

Kurzer Kontakt mit Metall wie zum Beispiel beim Schneiden mit einem Messer ist jedoch unbedenklich.

 

Der Wirkstoff Allantoin und fast unlöslich in Wasser und auch in Alkohol nur schwer löslich. Da sich hier eine sehr gute Löslichkeit in Fett zeigt, werden Zubereitungen aus Allantoin bevorzugt in Öl gelöst.

Die enthaltenen Schleimstoffe und Gerbstoffe sind jedoch sehr gut wasserlöslich. Wenn man für eine Heilsalbe oder auch für eine kosmetische Zubereitung beide Komponenten extrahieren möchte, empfiehlt es sich hier verschiedene Auszüge zu machen oder als Lösungsmittel eine Emulsion zu wählen.

Zur Reizlinderung für Hals und Rachen wäre hier auch ein Auszug in Milch denkbar, wie es früher von alten Kräuterfrauen noch häufiger betrieben wurde. Für eine äußerliche Anwendung in Cremen oder auch für Gesichtswasser würde ich hier verschiedene Auszugsmedien wählen.

 

So scheint mir das Lungenkraut aufgrund seiner Inhaltsstoffe nicht nur für die herkömmliche Anwendung in Hustentees interessant. Eine Anwendung als Kräutermilch mit Honig .

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